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Leserbrief (BaZ) von Prof. Dr. E. Cheauré (Freiburg i. Br.)

 

Betreff: Schließung der Slawistik an der Universität Basel, Zukunft der Slawistik in Freiburg i.Br. (Ihr Bericht “Uni Basel will Fächer einsparen und Leistungen ausbauen, Ausgabe vom 23.1.2004, S. 3)

Es gilt zunächst, einen sachlichen Fehler zu korrigieren: Die im o.g. Bericht aufgestellte Behauptung, auch die Slawistik in Freiburg i.Br. werde “bald gestrichen3, ist falsch. Richtig ist, dass alle Slawischen Seminare des Landes Baden-Württemberg im Sommer 2003 von einer internationalen Expertenkommission evaluiert worden sind. Auch wenn der endgültige Bericht noch nicht vorliegt, so bestätigte diese Evaluierung die Exzellenz und Effizienz der Slawistik in Freiburg. Erste Signale aus dem Wissenschaftsministerium haben diese Einschätzung bestätigt, Schließungspläne existieren dem Vernehmen nach nicht.

Es wäre zu wünschen gewesen, dass die international hoch angesehene Basler Slawistik unter der Leitung von Prof. Guski einer vergleichbaren Evaluierung unterzogen worden wäre, um zu dokumentieren, dass mit der unverständlichen Entscheidung des Universitätsrats wissenschaftliche Exzellenz und internationale Reputation mutwillig zerstört wird. Die geplante Schließung der Slawistik an der Universität Basel kann nur als Schildbürgerstreich bezeichnet werden. Diese Pläne sind nicht nur in höchstem Maße unfair gegenüber den betroffenen Mitarbeitenden und Studierenden, sondern wissenschaftspolitisch widersinnig und vor allem auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten schädlich. Gerade die weltpolitischen Ereignisse der jüngsten Zeit haben einmal mehr deutlich gemacht, in welch hohem Maße interkulturelle Kompetenz als Basis konstruktiven politischen Handelns und langfristigen wirtschaftlichen Erfolgs begriffen werden muss. Die geplante Schließung der Basler Slawistik, mit einem - im Vergleich zu anderen Fächern - geradezu marginalen Einsparungsvolumen, ist vor allem auch unter dieser Prämisse unverständlich. Die politischen Entwicklungen in Ost- und Ostmitteleuropa, die sich bereits abzeichnende wirtschaftliche Entwicklung in diesen Ländern und das Entstehen neuer Märkte müsste eigentlich einen Ausbau jener Disziplinen nach sich ziehen, die in hohem Maße und auf fundiertem wissenschaftlichen interkulturelle Kompetenz vermitteln. Dies nicht zu erkennen oder erkennen zu wollen, zeugt von Ignoranz, Inkompetenz und provinziellem Denken.

Prof. Dr. Elisabeth Cheauré Professorin für Slawistik an der Universität Freiburg i.Br.

 

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