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Brief von PD Dr. Beate Fieseler (Bochum) an Rektorat und Unirat

 


Zur Ankündigung der Schliessung des Slavischen Seminars der Universität Basel (Bericht des Universitätsrates vom 22. Januar 2004) möchte ich als Lehrbeauftragte (Wintersemester 2003/04) der Universität Basel im Fach Osteuropäische Geschichte Stellung nehmen und zugleich Protest gegen diesbezügliche Pläne einlegen.

Im letzten Semester konnte ich mich als Lehrende von der Bedeutung des Standortes Basel für die Osteuropa-Wissenschaften in der Schweiz überzeugen. Sie kommt nicht nur in der langjährigen, fruchtbaren Kooperation zwischen der Slavistik und der Osteuropäischen Geschichte sowie in der Vernetzung mit dem Institut für Jüdische Studien zum Ausdruck, sondern in jüngster Zeit ganz konkret in der intensiven Zusammenarbeit mit dem Ziel, in Basel ein Kompetenzzentrum Osteuropa aufzubauen und einen interdisziplinären Studiengang „BA-/MA Osteuropa-Studien" zu entwickeln. Mit der Schliessung des Slavischen Seminars würde dieses spezifische Profil empfindlich beschnitten und damit die bisherige außerordentliche Bedeutung der Universität Basel für die Osteuropa-Wissenschaften herabgesetzt. Aber auch der Forschungsstandort Schweiz würde durch die Streichung der Basler Slavistik im Hinblick auf die Osteuropa-Wissenschaften insgesamt deutlich geschwächt. Denn eine Slavistik, die wie in Basel neben Russisch auch Kroatisch-Serbisch und Tschechisch anbietet, kann in dieser Form an keiner anderen Schweizer Universität studiert werden. Insofern bedrohen die Pläne des Universitätsrates nicht nur das älteste und damit traditionsreichste Slavische Seminar der Schweiz - das wohl nicht zufällig deutlich ansteigende Studierendenzahlen aufweist - sondern das Gesamtschweizerische Netzwerk Slavistik, das auf enge Kooperation angewiesen ist und diese intensiv pflegt.

Vor dem Hintergrund der EU- und NATO-Osterweiterung ist abzusehen, dass in Zukunft fachliche Kernkompetenzen im Bereich Osteuropa viel stärker als bisher nachgefragt werden. Von daher müßte der Erhalt aller Osteuropa- Wissenschaften in Basel im Interesse der Universitätsleitung sein. Dies um so mehr, als es sich zum einen im inneruniversitären Vergleich um wahrlich „kostengünstige" Disziplinen handelt, deren Streichung am befürchteten Gesamtdefizit kaum etwas ändern würde, und zum anderen, weil im Falle der Schliessung grossartige Ressourcen (spezielle Bibliotheksbestände und Sammlungen, Archive und Nachlässe) sowie die Fachkompetenz einer Vielzahl von Experten ungenutzt bleiben und damit die Investitionen der Vergangenheit im nachhinein verschleudert werden würden.
Daher bitte ich den Universitätsrat, seine Streichungsabsichten noch einmal gründlich zu prüfen und die entsprechenden Pläne zu revidieren.

Mit freundlichen Grüßen
PD Dr. Beate Fieseler (Bochum)

 


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