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Brief von Dr. Helena Kanyar (UB Basel) an den Rektor
Betrifft: Schliessung des Slavischen Seminars
Der Standort Basel nimmt im Bereich der Schweizer Slavistik
eine besondere Stellung ein. In diesem Fach werden Lehre und Forschung
der zwölf slavischen Sprachen, Literaturen und der Kulturwissenschaft
in der Verbindung mit den speziellen Basler Bibliotheksbeständen
gepflegt. Die Lehrenden und Studierenden der hiesigen Slavistik arbeiten
mit den Beständen der Bibliothek und des Nachlasses von Prof. Fritz
Lieb sowie der Archive Zwetajewa und Scharschun. Der Basler Professor
für systematische und orthodoxe Theologie Fritz Lieb (1892-1970)
und seine Frau Ruth Lieb-Staehelin (1890-1986) sammelten rund 14'000 Bände
und Handschriften aus den Gebieten der Religions-, Geistes-, Literatur-,
Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, die eine der bedeutendsten slavischen
Bibliotheken im Westen darstellen. Im Nachlass des religiösen Sozialisten
und Politikers Fritz Lieb befinden sich nicht nur Briefe und Dokumente
zur Schweizer Geschichte des 20. Jh., sondern auch zum russischen Exil,
zur Volksfrontbewegung in Paris sowie Korrespondenz mit Walter Benjamin,
Bertolt Brecht, Albert Schweitzer u.a. Persönlichkeiten. Die Lieb-Bestände
und die Archive von Marina Zwetajewa und Sergej Scharschun bieten eine
begehrte Grundlage zur Quellen-forschung für die Slavistik und Osteuropageschichte.
Das hiesige Slavische Seminar ist mit dem Fach Osteuropäische
Geschichte und den interdisziplinären Studiengängen Osteuropa-
und Jüdische Studien vernetzt, da diese Fächer Kenntnisse der
slavischen Sprachen, Literaturen und Kulturwissenschaft voraussetzen.
Dr. Helena Kanyar Becker
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