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Brief von Prof. Dr. Josef Mooser (Hist. Sem.) an Rektor und Unirat

 


Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrter Herr Dr. Soiron

Das Historische Seminar hat in den vergangenen Jahren unter grossem Engagement von Dozierenden, Assistierenden und Studierenden Grundlagen für eine Studienreform erarbeitet und gestaltet derzeit deren Umsetzung. Dabei war und ist allen Beteiligten die schwierige finanzielle Situation der Universität bewusst, ebenso aber auch die gesellschaftliche Verantwortung der Kulturwissenschaften und die Herausforderung, in dieser Lage wissenschaftliche Standards zu wahren und Innovationen voranzutreiben. Zuletzt haben wir in diesem Geist in den vergangenen Wochen die "Strukturskizze" des Historischen Seminars im Planungshorizont 2003 - 2012 erarbeitet.

Demgegenüber nehmen wir den Bericht des Universitätsrates vom 22. Januar 2004 über die Universität Basel 2005-2008 mit Bestürzung zur Kenntnis. Er zeigt wenig Verständnis für die Kulturwissenschaften und ist insbesondere im Abschnitt über das Slawische Seminar in einem herabwürdigenden Ton gehalten. Einige Vorschläge in diesem Bericht stellen gerade im Blick auf die interne Vernetzung der Fächer bei der Umsetzung der Studienreform einen unverhält-nismässigen Eingriff in die Philosophisch-Historische Fakultät dar. Die geplante Schliessung des Slawischen Seminars würde einen im Einzelnen einen noch schwer überschaubaren Flurschaden nach sich ziehen, von dem das Historische Seminar in besonderer Weise betroffen wäre.

Das Historische Seminar war und ist in seiner erfolgreichen Arbeit eng mit dem Slawischen Seminar vernetzt, namentlich natürlich über die Professur für Osteuropäische und Neuere Allgemeine Geschichte. In regelmässigen Abständen finden gemeinsame Lehrveranstaltungen und Graduiertenkurse statt. Forschunsgprojekte werden aufeinander abgestimmt, gemeinsame Tagungen durchgeführt und Ausstellungen kooperativ konzipiert und umgesetzt. Eine grosse Anzahl von Studierenden der Slawistik und Russistik studiert auch eines der historischen Fächer. Eine Schliessung des Slawischen Seminars gefährdet nicht nur die Fortsetzung der erfolgreichen Arbeit im Fach Osteuropäische Geschichte, sondern angesichts dessen enger Vernetzung mit den Jüdischen Studien auch dieses Fach.

Das Historische Seminar hat daher grösstes Interesse daran, dass das Slawische Seminar erhalten bleibt. Es ist nach unserer Überzeugung ein unverzichtbarer Bestandteil der Philosophisch-Historischen Fakultät und trägt wesentlich zu deren Profil bei. Die Aktivitäten und Impulse, die von diesem Seminar ausgehen, bezeugen ein zukunftsweisendes Potential besonders bei der Konzipierung eines neuen Studienganges und der Verbindung mit anderen Fächern. National und international geniesst es bekanntlich einen hervorragenden Ruf. Und wie es im Bericht des Universitätsrates selbst heisst, besteht infolge der "politischen Öffnung des östlichen Europas" ein neuerliches und grosses Interesse an Slawistik. Dies gilt nicht zuletzt auch und besonders für Basel, wenn man z.B. an die Arbeit des universitären Europa-Instituts denkt, das oft Studierende aus Osteuropa anzieht und mit dem auch das Slavische Seminar immer wieder kooperiert.

Angesichts der hohen und vielschichtigen Vernetzung mit dem Slawischen Seminar ist es für das Historische Seminar nicht nachvollziehbar, auf die Kompetenzen und Impulse der Slawistik verzichten zu sollen. Wir appellieren daher an den Universitätsrat und bitten diesen dringend, den Vorschlag zu überprüfen und die Fortführung des Slawischen Seminars zu garantieren.

Mit freundlichen Grüssen

Prof. Dr. Josef Mooser

Geschäftsführender Vorsteher des Historischen Seminars

 


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