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Brief des CH-Konsuls und von CH-Geschäftsleuten in Petersburg
St. Petersburg, 6. Februar 2004
wir Unterzeichnete, Schweizer in St. Petersburg, Unternehmer und Geschäftsleute, sind schockiert über die Pläne des Universitätsrats, das Slavische Seminar der Universität Basel zu schliessen, und protestieren nachdrücklich dagegen. Das Slavische Seminar bildet hochqualifizierte Osteuropa-Experten aus – und auf diese ist die Schweizer Wirtschaft angewiesen, in der Schweiz nicht weniger als hier in Russland. Wir arbeiten mit Absolventen des Basler Slavischen Seminars zusammen, und ohne sie können auch die auf den in Basel favorisierten "Life Sciences" basierenden Industriezweige in Osteuropa nicht auskommen. Dies um so mehr, als der Bedarf mit der Öffnung neuer Märkte im Zuge der anstehenden EU-Osterweiterung noch zunehmen wird und die Expansion von Schweizer Unternehmen in Russland gerade erst begonnen hat. Worauf es ankommt, ist mehr als nur die Sprachkompetenz (und auch sie wird in der Schweiz im Falle der slavischen Sprachen fast allein durch die slavistischen Institute sichergestellt, von denen es daher gar nicht genug geben kann): Wir brauchen Fachleute mit osteuropäischen Kulturkompetenzen, die gleichzeitig mit der Situation in der Schweiz bestens vertraut sind. Russische Übersetzer und Dolmetscher allein reichen hier nach unseren Erfahrungen nicht aus, erst durch die Zusammenarbeit beider Seiten können in Wirtschaft und Politik tragfähige Kontakte erarbeitet werden. Es erscheint uns daher schlechterdings absurd und äusserst kurzsichtig, dass die Basler Universität ausgerechnet jetzt – und zudem mit ökonomischer Begründung! – auf die Ausbildung dieser Fachleute verzichten will, während gleichzeitig ein vom Bund finanziertes Temporäres Beschäftigungsprogramm (PETF) Schweizer nach Russland schickt (www.petf-sion.org). Wir möchten Sie sehr bitten, Ihre Pläne auf dem Hintergrund dieser Überlegungen zu revidieren und alles zu unternehmen, um das Fortbestehen des Slavischen Seminars der Universität Basel zu garantieren. Mit freundlichen Grüssen Daniel Rehmann Franz Schneider Andreas Aregger Jean-Luc Hildebrand Kurt Ropers Walter Denz Taddeo Battistini
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