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Brief von Boris Previsic (Zürich) an den Rektor

 

Überlegungen zur drohenden Schliessung des Slavischen Seminars an der Universität Basel


Sehr geehrter Herr Gäbler

Mit Erstaunen habe ich von der Wegkürzung eines ganzen Seminars Kenntnis nehmen müssen. Ich selber war nie als Slavist an der Universität Zürich eingeschrieben, denn ich habe neben meinem Beruf als Projektleiter im Bereich Musik für Pro Helvetia, die DEZA und andere Institutionen die Fächerkombination Germanistik sowie Allgemeine und Französische Literaturwissenschaft belegt und schreibe z.Z. mit Unterstützung des Fonds für Akademischen Nachwuchs meine Dissertation. Auch wenn ich somit statistisch gesehen, nie etwas mit der Slavistik zu tun gehabt habe, war und bin ich während meines Studiums und während meiner Dissertation mindestens in folgenden zwei Punkten von diesem Fachbereich direkt abhängig:

1. Für meine Projekte im Balkan und im Kaukasus habe ich sowohl Kroatisch wie auch Russisch von den sehr gut geführten Sprachkursen des Slavischen Seminars bis und mit Zwischenprüfungen profitieren dürfen.

2. Als Doktorand in Allgemeiner Literaturwissenschaft bin ich auf die Infrastruktur des Slavischen Seminars (insbesondere auf die Bibliothek, aber auch auf ausgewiesene Spezialisten dieses Sprachraums) angewiesen.

Nur schon aus diesen zwei Tatsachen wird ersichtlich, dass Slavistik ein wichtiger Bestandteil der Sprach- und Literaturwisschenschaften und damit auch eines europäischen Kulturbewusstseins ausmacht. Die slawischen Sprachen machen neben den romanischen und germanischen den Hauptharst der europäischen Idiome aus! Mit der Wegkürzung dieses Seminars wird (mit finanziell geringem Erfolg) so grosser Kahlschlag betrieben, dass die Universität Basel in Zukunft allgemein in den Geisteswissenschaften weder internationale Ausstrahlung noch Anziehungskraft mehr besitzen wird.

Bedenken Sie zudem, dass die vierte Landessprache in Bezug auf die gesamte in der Schweiz wohnhafte Bevölkerung nicht das Rätoromanische, sondern das Kroatisch-Serbische ist, eine slavische Sprache ! Aus diesem Sprachbereich wächst eine Generation heran, welche sich immer mehr auch akademisch etablieren wird. Wollen wir diese wirklich um ihre kulturelle Identität berauben?

In diesem Sinne zähle ich fest darauf, dass Sie die provisorische Entscheidung so schnell wie möglich rückgängig machen können, um nicht noch weiteren Schaden anzurichten.

Mit freundlichen Grüssen

Boris Previsic, lic. phil.

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