Homepage des Slav. Seminars
     

 

 

         • Worum geht es?

         • Aktuell / Aktionen

         Stellungnahmen

         • Was können wir tun?

         • Foren

         • Links

         • Homepage Slav. Sem.

         • Zurück zu 10 Jahre OE-Studien

 

Stellungnahmen · Argumente · Informationen (zurück zur Übersicht)

 

Brief des Österreichischen Slawistenverbands an Rektor und Unirat

 

Wien, 27.01.2004

Betr.: Schließung des Slavischen Seminars an der Universität Basel


Magnifizienz, sehr geehrter Herr Kollege Gäbler!

Mit Entsetzen haben wir von den Plänen des Baseler Universitätsrates erfahren, das Slavische Seminar zu schließen. Wir als Vertretung der österreichischen Slawistik FachkollegInnen bitten Sie, alles in ihrer Macht stehende zu tun, diese Pläne abzu-wenden.

Wir begründen diese Bitte folgendermaßen:

1. Die Baseler Slawistik hat sich innerhalb der Schweizer Slawistik durch die Inte-gration von Ost-, Süd- und Westslawistik ein unverwechselbares, eigenständiges Profil mit starker kulturwissenschaftlicher Ausprägung geschaffen. Dieses Profil ist – nicht zuletzt auch durch den angepeilten Studiengang „Osteuropa-tudien“ – unverzichtbar und sollte unter keinen Umständen angetastet werden.

2. Die Slawistik in Basel ist eine der ganz wenigen slawistischen Institutionen im deutschsprachigen Raum, die in Forschung und Lehre ein breites slawistisches Gebiet vertreten und mehr als eine unter Budgetdruck entstandene Schmalspur-slawistik bieten. Die Zusammenarbeit mit den KollegInnen der Osteuropäischen Geschichte eröffnet aus unserer Sicht und Erfahrung große Chancen für die Aus-strahlung der Universität, Region und des Wissenschaftsstandortes Schweiz. 3. Die Baseler Slawistik erfüllt wichtige öffentlichkeitswirksame Aufgaben, die mit der steigenden Bedeutung der mittel- und osteuropäischen Länder zusammenhän-gen. Bekanntlich bedürfen die sensiblen Beziehungen zu diesen Ländern stets einer besonderen wissenschaftlichen Begleitung, die Defizite, aber auch verbrei-tete Vorurteile gegenüber diesen Ländern abzubauen hilft. Dieses Aufklärungspo-tential der Slawistik wird in der Gegenwart mehr denn je benötigt.

4. Die Baseler Slawistik-KollegInnen genießen in der Scientific ommunity eine au-ßerordentlich hohe Reputation. Ihre Leistungen werden immer eng mit der Uni-versität Basel assoziiert. Zahlreiche Publikationen, Konferenzbeiträge und Projek-te zeugen von dem hohen Stand der Baseler Slawistik. Die Baseler Slawistik wird von uns als FachkollegInnen immer als organisches Ganzes wahrgenommen. Ihr interdisziplinärer Ansatz über enge Fachgrenzen hinweg wird im deutschsprachi-gen Raum sehr geschätzt.


In Summe würde mit der Schließung der Baseler Slawistik ein spürbares Loch in den slawistischen Lehr- und Forschungsbetrieb im gesamtendeutschsprachigen Raum gerissen werden, und – was noch wichtiger ist – die Grundlage für ein Verständnis der historischen, kulturellen und wirtschaftlichen Besonderheiten eines Ganzteils Eu-ropas in der Öffentlichkeit ernsthaft in Frage gestellt.

Wir würden Sie höflichst bitten, uns über den Fortgang Ihrer Bemühungen zu infor-mieren.

Mit freundlichen Grüßen


Univ.-Prof. Prof. Renate Rathmayr
(Obfrau)


 

Stellungnahmen · Argumente · Informationen (zurück zur Übersicht)

   

 

 

Interner Bereich